Isabel Marie heißt sie, die Kleine. Phasenweise auch mal
„Schläfchen-Schäfchen“ oder „Brüll-Äffchen“ genannt.
Sehr süß ist sie, hat viel rosa Kleidung an (man soll
schließlich erkennen dass sie eine SIE ist), eine Stupsnase, kann mittlerweile
lachen und seit ihrem ersten Tag „laut rufen“ und dabei ihre Gesichtsfarbe
lustig ändern. Sie liebt ihren Kinderwagen und Autositz was wir gerne zur
Normalisierung der lustigen Gesichtsfarbe nutzen. Sie macht uns in der Nacht
Freude (lange Schlafzeiten!!) und bringt uns am Tag manchmal zum Schwitzen. Ein
Baby eben. „Ganz normal“, sagen Eltern. Ungewohnt, schön, anstrengend, „Schau
wie süß sie aussieht wenn sie aufwacht und sich streckt/ wenn sie lächelt/ wenn
sie lacht/ wenn sie gluckst/ wenn sie beleidigt schaut/ wenn sie aufmerksam
ist/ wenn sie ihre süßen Söckchen an hat/...“, sagen wir.
Wie kam ich zur Isabel Marie? Knapp eine Woche zu früh kam
ich zu ihr bzw. sie zu uns. Geholt wurde sie. „Oh, warum das denn? Ging es ihr
nicht gut?“ Das fragen viele. Nein, ihr ging es gut. Mir ging es nicht gut.
Warum? Dafür gehe ich zurück auf „Los“. 9 Monate zurückgespult...
Noch vor dem positiven Schwangerschaftstest (eigentlich
waren es sogar zwei, da ich dem ersten nicht traute) hatte ich so was wie eine
Ahnung schwanger zu sein. Nicht etwa weil Frauen so etwas eben spüren müssen,
nein, sondern weil ich nach 2 Jahren Ruhe vor der MS (dank eines Medikaments)
plötzlich die eben genannte nicht mehr hatte (weil ich das Medikament für das
geplante Baby abgesetzt hatte). Eine Woche vor dem Test kündigte sich ein Schub
an. Dann kam der Test, der Schub blieb. Dann waren die kritischen drei Monate
vorbei, der Schub allerdings nicht.
„Das ist unüblich. Sie sollten in der Schwangerschaft
eigentlich sehr gut vor Schüben geschützt sein“, sagten Neurologe, Frauenarzt
und alle anderen die meinten mitreden zu können/wollen/müssen. Also stellte ich
mich als „unüblicher Fall“ heraus und blieb es bis zum Schluss. Es wurde nichts
besser, wie es auch viele prognostizierten, sondern spitzte sich so zu, dass am
Ende nichts anderes blieb als die kleine Isabel zu holen. Rückblickend die
beste Entscheidung. Höre ich von Frauen die sagen sie haben nach einem Kaiserschnitt
ein Trauma bekommen, kann ich nur sagen, dass ich so betrachtet maximal vom
Verlauf der Schwangerschaft ein Trauma habe. Aber nun ist das rum. Der Schub
ließ sich allerdings ein wenig Zeit mit dem Verabschieden. Jetzt, nach 7
Wochen Isabel, zwei Kortison-Behandlungen und dem Medikamenten-Beginn wird es
so langsam wieder. Zurück denke ich nicht gerne, was ich hin und wieder
bedauere. Liebend gerne hätte ich mich einzig auf die Schwangerschaft
konzentriert.
Jetzt gilt es die Konzentration auf etwas anderes zu
richten. Und es ist meist auch gar nicht möglich das nicht zu tun. Mit ihren 49
cm und knappen 3 kg zeigte der kleine Wurm schon ab dem 16.2. was sie will und
braucht: Mama und Papa, die dann wiederum sämtliche andere Wünsche erfüllen.
Stolz und glücklich sind wir. Überrannt hat es uns trotzdem.
Man ist nie auf genau das vorbereitet. Ich habe jegliches Zeitgefühl verloren,
suche immer noch ein wenig meine Normalität. Wobei ich dabei bin dieses Wort
neu zu definieren... und damit auch mich selbst :-)
Hier gibts bald mehr von Isabel (warum sie manchmal ein Schläfchen-Schäfchen und ein Brüll-Äffchen ist), warum den Baby-Blues kein Mensch braucht und wie wenig es hilft wenn man von allen Seiten gesagt bekommt dass die Drei-Monats-Koliken gaaaaanz bald vorbei gehen...
;-)
2 Kommentare:
Großartig.
Und übrigens: Natürlich habe ich auf Einträge gewartet. Und lese. Alles Gute!
(Und ein paar ruhige Feiertage.)
Dein Kommentar macht mich stolz :-) Ebenso schöne Feiertage!
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