Donnerstag, 5. April 2012

Jetzt bin ich also eine Mama


Isabel Marie heißt sie, die Kleine. Phasenweise auch mal „Schläfchen-Schäfchen“ oder „Brüll-Äffchen“ genannt.
Sehr süß ist sie, hat viel rosa Kleidung an (man soll schließlich erkennen dass sie eine SIE ist), eine Stupsnase, kann mittlerweile lachen und seit ihrem ersten Tag „laut rufen“ und dabei ihre Gesichtsfarbe lustig ändern. Sie liebt ihren Kinderwagen und Autositz was wir gerne zur Normalisierung der lustigen Gesichtsfarbe nutzen. Sie macht uns in der Nacht Freude (lange Schlafzeiten!!) und bringt uns am Tag manchmal zum Schwitzen. Ein Baby eben. „Ganz normal“, sagen Eltern. Ungewohnt, schön, anstrengend, „Schau wie süß sie aussieht wenn sie aufwacht und sich streckt/ wenn sie lächelt/ wenn sie lacht/ wenn sie gluckst/ wenn sie beleidigt schaut/ wenn sie aufmerksam ist/ wenn sie ihre süßen Söckchen an hat/...“,  sagen wir.
Wie kam ich zur Isabel Marie? Knapp eine Woche zu früh kam ich zu ihr bzw. sie zu uns. Geholt wurde sie. „Oh, warum das denn? Ging es ihr nicht gut?“ Das fragen viele. Nein, ihr ging es gut. Mir ging es nicht gut. Warum? Dafür gehe ich zurück auf „Los“. 9 Monate zurückgespult...
Noch vor dem positiven Schwangerschaftstest (eigentlich waren es sogar zwei, da ich dem ersten nicht traute) hatte ich so was wie eine Ahnung schwanger zu sein. Nicht etwa weil Frauen so etwas eben spüren müssen, nein, sondern weil ich nach 2 Jahren Ruhe vor der MS (dank eines Medikaments) plötzlich die eben genannte nicht mehr hatte (weil ich das Medikament für das geplante Baby abgesetzt hatte). Eine Woche vor dem Test kündigte sich ein Schub an. Dann kam der Test, der Schub blieb. Dann waren die kritischen drei Monate vorbei, der Schub allerdings nicht.
„Das ist unüblich. Sie sollten in der Schwangerschaft eigentlich sehr gut vor Schüben geschützt sein“, sagten Neurologe, Frauenarzt und alle anderen die meinten mitreden zu können/wollen/müssen. Also stellte ich mich als „unüblicher Fall“ heraus und blieb es bis zum Schluss. Es wurde nichts besser, wie es auch viele prognostizierten, sondern spitzte sich so zu, dass am Ende nichts anderes blieb als die kleine Isabel zu holen. Rückblickend die beste Entscheidung. Höre ich von Frauen die sagen sie haben nach einem Kaiserschnitt ein Trauma bekommen, kann ich nur sagen, dass ich so betrachtet maximal vom Verlauf der Schwangerschaft ein Trauma habe. Aber nun ist das rum. Der Schub ließ sich allerdings ein wenig Zeit mit dem Verabschieden. Jetzt, nach 7 Wochen Isabel, zwei Kortison-Behandlungen und dem Medikamenten-Beginn wird es so langsam wieder. Zurück denke ich nicht gerne, was ich hin und wieder bedauere. Liebend gerne hätte ich mich einzig auf die Schwangerschaft konzentriert.
Jetzt gilt es die Konzentration auf etwas anderes zu richten. Und es ist meist auch gar nicht möglich das nicht zu tun. Mit ihren 49 cm und knappen 3 kg zeigte der kleine Wurm schon ab dem 16.2. was sie will und braucht: Mama und Papa, die dann wiederum sämtliche andere Wünsche erfüllen.
Stolz und glücklich sind wir. Überrannt hat es uns trotzdem. Man ist nie auf genau das vorbereitet. Ich habe jegliches Zeitgefühl verloren, suche immer noch ein wenig meine Normalität. Wobei ich dabei bin dieses Wort neu zu definieren... und damit auch mich selbst :-)

Hier gibts bald mehr von Isabel (warum sie manchmal ein Schläfchen-Schäfchen und ein Brüll-Äffchen ist), warum den Baby-Blues kein Mensch braucht und wie wenig es hilft wenn man von allen Seiten gesagt bekommt dass die Drei-Monats-Koliken gaaaaanz bald vorbei gehen...

;-)

2 Kommentare:

Niels hat gesagt…

Großartig.
Und übrigens: Natürlich habe ich auf Einträge gewartet. Und lese. Alles Gute!
(Und ein paar ruhige Feiertage.)

Angie hat gesagt…

Dein Kommentar macht mich stolz :-) Ebenso schöne Feiertage!