Mittwoch, 16. Oktober 2013

Heimweh


Am letzten Wochenende hatte sich kurzfristig Besuch aus der Heimat angekündigt den wir schon eine lange Zeit nicht mehr gesehen hatten. Daraus wurde dann doch nichts weil sowohl dem Besuch als auch uns etwas in die Quere kam. Schade aber nicht zu ändern.
Wohl auch nie zu ändern sind meine Phasen in denen ich mal mehr und mal weniger ausgeprägt „Heimweh“ bekomme. Das kannte ich in der Art noch nicht, was daran liegen mag, dass der Umzug von der kleinen in die große Stadt der erste „richtige“ war. Ich bin zwar mit Anfang 20 aus dem Elternhaus und dem Heimatdorf ausgezogen aber auch nur fünfzig Kilometer von dort entfernt. Also keine wirkliche Distanz. Die nun über 200 sind da schon mehr. Nötig war es absolut, auch um es einfach endlich mal gemacht zu haben. Mal wirklich einen neuen Lebensabschnitt mit allem drum und dran anzufangen. Um es vorweg zu nehmen: Es gefällt mir in der Stadt mit den vielen Baustellen sehr gut und ich fühle mich absolut wohl. Ich bin unendlich froh über meine „neuen Mädels“ und das Gefühl dass ich mich auf sie verlassen kann (an euch: Ihr seid toll!!). Ich mag meine neue Schule, ich mag die Möglichkeiten die eine große Stadt bietet, ich mag unsere Babysitterin, ich mag die Tagesmama, ich mag SWR3, ich mag den Zoo, ich mag das Naturkundemuseum (in beidem sind wir quasi Stammgäste) und ich mag unsere Wohnung und die Nachbarn. Also alles tippi toppi, wie eine Freundin mal sagte. Trotzdem vermisse ich ab und an Marburg. Ich vermisse meine Freunde von dort, den kleinen Mini Ort in dem wir wohnten, die süße Wohnung (aber nicht den Berg der dort rauf führte!), das Lieblingscafé, die Geschäfte, das Bummeln dort (aber doch selten etwas finden), die Lichter zur Weihnachtszeit, HR3 (manchmal schalte ich während meiner Autofahrten dort hin und dann packt mich das Heimweh richtig), sogar meine alte Schule und vor allem meine damalige Klasse, den Baum an dem ich jeden tag vorbei fuhr und der verloren mitten im Feld stand, die Nachbarn die Freunde wurden und zu denen ich wegen jedem Kleinkram gehen konnte in dem halben Jahr in dem ich alleine war.

„Du wirst schon sehen, irgendwann kommst du wieder!“, wird mir oft prophezeit. Das denke ich nicht. Zu Besuch auf jeden Fall, aber komplett wieder zurückziehen? Nein. Die Marburger Zeit war ein wunderbarer Lebensabschnitt, aber eben auch nur ein Abschnitt. Und der ist beendet. Die jetzige große Stadt wird wohl auch nichts für immer sein, zu viele Möglichkeiten sieht der Informatiker noch und so soll es auch sein. Und da wir eben doch schlussendlich nicht anders als die Meisten sind und sehr aneinander hängen wird es auch für mich irgendwann ein Heimweh nach dieser Stadt geben. Bis dahin hängt mein Herz halt eben noch an meinem kleinen schönen Marburg.

2 Kommentare:

Secondlifemama.de hat gesagt…

ich würde auch nie wieder zurück in die heimat ziehen, obwohl ich meine heimat liebe. aber es gibt ja einen grund, warum man damals weggegangen ist....

Angie hat gesagt…

Das stimmt wohl und der Grund ist der beste den man haben kann <3