Sonntag, 6. Oktober 2013

Von solchen und SOLCHEN Tagen


Ich mag diese Tage nicht an denen man schon morgens vor dem Klingeln des Wecker ahnt, dass sie nicht gut werden. „Mit dieser Einstellung kann es ja auch nichts werden,“ mag mancher darauf erwidern. Das ist mir aber an genau SOLCHEN Tagen gerade mal egal.
Der Morgen fing also mit dem Wecken durch das Kind und nicht durch den Wecker an. Und alleine die Rufe – um es mal vornehm auszudrücken – ließen mich ziemlich schnell feststellen dass da schlechte Laune am Start bzw. im Kinderzimmer war. Also aufgestanden und der Mann meinte noch „Hätte auch schlimmer kommen können“. Es kam schlimmer...
Sie ließ sich nur unter Protestmeckern waschen und anziehen. Im Anschluss folgte das Frühstück und dann begann der richtige „Horror“. Nachdem sie ihr Mücki (Müsli) gegessen hatte stellte sie erbost fest dass Mama und Papa zum einen noch am Essen waren und zum anderen etwas anderes als sie aßen. Wir aßen Müsli. Das ist doch gleich? Oh nein. 1. Hatten wir andere Schüsseln, 2. Hatten wir andere Löffel, 3. Hatten wir kein Lätzchen und 4. Muss man halt eben mal meckern. Die nächsten 30 Minuten glichen einem Kriegseinsatz. Wer gegen wen kämpfte und wer siegte ging unter und wurde irgendwann zur Nebensächlichkeit, bzw. überbrüllt. Schließlich schaffte ich es den kleinen wütenden und tobenden Wurm zu beruhigen und es gelang mir tatsächlich ihn ins Bad zu locken um mich an das Projekt Zähneputzen zu machen. „Wenn sie schreit kann man ihr wenigstens ordentlich die Zähne putzen“, meinte der Informatiker und nahm eine Bahn früher. Neid kam in mir auf... Schließlich waren die Zähne sauber – ohne Geschrei! – und ich packte das verweinte Würmchen in Jacke, Schuhe und Mütze, klemmte mir meine Unterlagen unter einen meiner gefühlt vier Arme und hetzte die Treppen runter zum Auto. Zwischendurch stellte ich innerlich fluchend fest dass mir Dies und Jenes fehlte, beließ es aber dabei. Noch einmal alle Treppen hoch und runter? Nein! Bei der Tagesmama angekommen erschrak ich mit Blick auf die Uhr. Wieder ein Fluch und wieder nahm ich mir vor ein wenig an meinem morgendlichen Zeitmanagement zu schrauben. „Naja, Kind hoch bringen und gleich weiter fahren“, war mein Gedanke noch während ich den Flur betrat und schon von weitem den Zettel an der Aufzugstür „Defekt“ las. Die Wohnung der Tagesmama ist im 8. Stock... 

Keine Kommentare: