Ich mag diese Tage nicht an denen man schon morgens vor dem
Klingeln des Wecker ahnt, dass sie nicht gut werden. „Mit dieser Einstellung
kann es ja auch nichts werden,“ mag mancher darauf erwidern. Das ist mir aber
an genau SOLCHEN Tagen gerade mal egal.
Der Morgen fing also mit dem Wecken durch das Kind und nicht
durch den Wecker an. Und alleine die Rufe – um es mal vornehm auszudrücken –
ließen mich ziemlich schnell feststellen dass da schlechte Laune am Start bzw.
im Kinderzimmer war. Also aufgestanden und der Mann meinte noch „Hätte auch
schlimmer kommen können“. Es kam schlimmer...
Sie ließ sich nur unter
Protestmeckern waschen und anziehen. Im Anschluss folgte das Frühstück und dann
begann der richtige „Horror“. Nachdem sie ihr Mücki (Müsli) gegessen hatte
stellte sie erbost fest dass Mama und Papa zum einen noch am Essen waren und zum
anderen etwas anderes als sie aßen. Wir aßen Müsli. Das ist doch gleich? Oh
nein. 1. Hatten wir andere Schüsseln, 2. Hatten wir andere Löffel, 3. Hatten wir
kein Lätzchen und 4. Muss man halt eben mal meckern. Die nächsten 30 Minuten
glichen einem Kriegseinsatz. Wer gegen wen kämpfte und wer siegte ging unter
und wurde irgendwann zur Nebensächlichkeit, bzw. überbrüllt. Schließlich
schaffte ich es den kleinen wütenden und tobenden Wurm zu beruhigen und es
gelang mir tatsächlich ihn ins Bad zu locken um mich an das Projekt Zähneputzen
zu machen. „Wenn sie schreit kann man ihr wenigstens ordentlich die Zähne
putzen“, meinte der Informatiker und nahm eine Bahn früher. Neid kam in mir
auf... Schließlich waren die Zähne sauber – ohne Geschrei! – und ich packte das
verweinte Würmchen in Jacke, Schuhe und Mütze, klemmte mir meine Unterlagen
unter einen meiner gefühlt vier Arme und hetzte die Treppen runter zum Auto.
Zwischendurch stellte ich innerlich fluchend fest dass mir Dies und Jenes
fehlte, beließ es aber dabei. Noch einmal alle Treppen hoch und runter? Nein! Bei
der Tagesmama angekommen erschrak ich mit Blick auf die Uhr. Wieder ein Fluch
und wieder nahm ich mir vor ein wenig an meinem morgendlichen Zeitmanagement zu
schrauben. „Naja, Kind hoch bringen und gleich weiter fahren“, war mein Gedanke
noch während ich den Flur betrat und schon von weitem den Zettel an der
Aufzugstür „Defekt“ las. Die Wohnung der Tagesmama ist im 8. Stock...
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