Ich hatte Besuch aus Berlin. Ich mag Berlin und ich mag den
Besucher, einer meiner treusten und liebsten Menschen. Einer auf den ich mich
in den letzten Jahren immer verlassen konnte und mit dem ich immer lachen kann.
Das tut mir gut und so taten mir auch diese beiden Tage sehr gut. Nach dem
Abschied und auf meinem morgendlichen Weg zur Arbeit dachte ich an Berlin, an
mein „Vor-dem-Kind-Leben“ und mein „Hier und jetzt.“.
Als der Wurm noch richtig klein war und so viel geweint hat,
habe ich ich oft an früher erinnert. War manchmal kaum in der Lage Lieder zu hören
die mich an Urlaube erinnerten. Irgendwann wurde das weniger, das Geschrei
und das Grübeln. Irgendwann wollte ich nicht mehr einfach mal alleine nach Berlin
fahren und dort mal ausspannen. Ich fand mich in meiner neuen Rolle
zurecht und lebte und liebte sie immer mehr. Jetzt läuft alles genauso wie es
soll. Familienleben, Kind großziehen, Arbeiten gehen, fleckige Kleidung,
Haushalt, Mitglied werden im Fitness Studio und dort selten hingehen, Schnupfen
kriegen und ihn sich hin und her geben und abends auf die Couch fallen und sich
denken: „Die Wäsche ist noch in der Maschine“.
Aber mein Berliner lässt mich jedes Mal wieder zurück denken
und das mit einem Seufzer. Klar könnte ich das Kind einpacken und an einem
Wochenende einfach hin fahren. Aber der ganze Aufwand? Und die lange Fahrt mit
jemanden der nicht unbedingt gerne Auto fährt? An eine Zugfahrt will ich gar
nicht denken mit dem kleinen Irrwisch.
Also werde ich wohl warten müssen, denn man hat es ja von
vorne herein gewusst... ;-)
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