Dienstag, 7. Januar 2014

Durchschlafen

"Und? Wie sind die Nächte?"
Unter Eltern ist das ja die Standard-Frage, d.h. man macht sich damit entweder beliebt (weil es den Gesprächspartnern genauso geht) oder eben nicht (weil es den Gesprächseltern nicht genauso geht). Sprich, das Thema kann wunderbar nach hinten los gehen, denn entweder reißt man nächtliche Wunden auf und hört die gruseligsten Nacht-Rumtrage-Stories und von stundenlangem Hin und Her wiegen oder aber man macht sich unbeliebt mit den eigenen "Durchschlafgeschichten". Missy ist nämlich dankenswerterweise eine spitze - wie der Informatiker immer sagt - Schläferin. Ich selbst finde diesen Ausdruck ja etwas unheimlich, von daher sage ich schlicht: Sie schläft durch. Das macht sie auch schon eine nicht zu verachtende Weile, auf die wir auch einen gewissen Stolz hegen. Es steckt da schon auch etwas Arbeit drin... will ich nur mal gesagt haben. Hatten anfangs einen relativ strikten Plan und diesen konsequent durchgezogen. Ich sollte aber wohl auch sagen, dass wir mit Missy und ihrer Pflegeleichtigkeit was das Thema Schlafen betrifft auch einfach Glück hatten. Es hätte auch anders laufen können.
Interessant sind die unterschiedlichen Reaktionen hierauf. Manche seufzen schwermütig, andere freuen sich mit einem. Hin und wieder treffe schlägt mir aber auch die typisch deutsche Eigenschaft der Missgunst und des Neids entgegen:
"Das bleibt so nicht, wirst du schon noch sehen."
"Warum sollte es sich jetzt noch ändern?"
"Weil das halt so ist. Warte es nur ab. Wenn erst mal die Backenzähne kommen!"
"Es fehlt nur noch einer!" "Dann wird es anders werden wenn der kommt!"
Ich selbst frage wenig bis kaum nach dem Schlafverhalten anderer Kinder, es sei denn ich kenne die Mamas besser und weiß ihre Reaktion ungefähr einzuschätzen. Man wird einfach zu schnell als "Angeber" abgestempelt. Vielleicht sollte ich zukünftig mal auf die Frage wie das Durchschlafen klappt anders antworten: "Kind schläft durch, ich nicht." Denn genauso wie Kinder so ihre Phasen haben, habe ich die, was das Schlafen betrifft, auch ganz gerne in regelmäßigen Abständen. Momentan wache ich meist zwischen drei und vier Uhr Nachts auf und bin hellwach. Schlafe ich dann nach gefühlt zwei Stunden wieder ein, träume ich so dermaßen wirr, dass ich lustig zerknautscht aussehe wenn der Wecker klingelt und ich aufstehe. Immerhin hat das dann etwas von einer Mama deren Kind nicht gut schläft...

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