Samstag, 19. April 2014

Beziehungsweise Teil 2

Irgendwann lernst du dann auch mehr an einem Strang zu ziehen. Der eine zieht dann manchmal noch etwas vehementer und teilweise engstirniger ausgeprägt daran aber irgendwie gehts dann doch. Trotzdem ist nicht immer eitel Sonnenschein und man empfindet den andere als zu streng, zu wenig streng, zu impulsiv, zu lahm, zu fordernd, zu ängstlich, zu Heilokopter-haft, zu vergleichend, zu laut, zu leise. Denn obwohl man ein gemeinsames Kind hat, wird man dadurch eben nicht zu einem gemeinsamen Menschen. Jeder behält nun einmal seine Eigenarten von "früher", baut sie auf oder ab, variiert sie. Wahrscheinlich ist das ganz normal und im gewissen Ausmaß auch gut die Entwicklung des Zöglings. Missy weiß mittlerweile recht gut wie sie uns im Einzelnen zu nehmen hat. Mich wickelt sie eher um den Finger, der Informatiker wird dafür seltener mit einem jammernden "Paaapaaa" angesprochen. Ich ertrage dafür das Jammern besser als er. Ist wohl die Macht der Gewohnheit. Der Informatiker ist getreu seines Berufsstandes und wie ich überzeugt bin auch aufgrund seines Geschlechts überfordert mit den Eigenheiten eines Kleinkindes, das zudem ein Mädchen ist. Puppen sind für ihn ein rotes (rosa) Tuch. Dass es nun einmal so ist und Mädchen eben Mädchen sind und keine Jungs scheint für Männer schwerer zu verstehen.
"Die Zeit der Väter kommt wenn sie mit dem Nachwuchs aktiver etwas unternehmen können", meinte vor längerer Zeit eine gestandene Mutter zu mir. Bravo. Wann ist das? Und was bitte soll das jetzt heißen? Das sei halt nun mal so weil ja eben in den meisten Kind-Fragen die Frauen die führende Entscheidungsgewalt haben. Joah, dem kann ich zustimmen. Zumindest kenne ich kaum eine Frau die von ihrem Mann sagt, dass er mit einem Kinderwunsch auf sie zu kam. Ist wohl ähnlich wie mit dem Heiraten. Die Steigerung wäre dann der Wunsch nach der Schwiegermutter im selben Haus.
Wie dem auch so und das mag ja auch oft so sein... Trotzdem bin ich der Meinung dass Frau trotzdem nicht die alleinige Verantwortung tragen sollte. Klar, der Mann geht arbeiten. Macht Frau aber oft auch. Klar, der Mann verdient in den meisten Fällen mehr Geld. Frau macht neben Arbeit und Kind aber auch noch den Haushalt. Klar, Mann nimmt eher seltener als Frau einen Kind-Krankheitstag, den kann ja auch Frau nehmen, denn sie verdient ja weniger.
Ich gebe zu, dass der Informatiker und ich da eben genau dieses traditionelle Rollenbild leben. In den meisten Fällen ist es ok, denn ich gebe auch offen zu, dass ich die Verantwortung für Missy nur schwer abgeben kann. Macht es sicher dann auch leicht für den Liebsten. Trotz allem weiß ich doch ziemlich sicher, dass ich mich aber auf ihn im Fall der Fälle immer auf ihn verlassen kann. Schließlich hat er sich recht gut ihn seine Papa-Rolle eingelebt/eingearbeitet wie alle anderen das auch tun. Von heute auf gleich gehts nicht. Geht es meiner Meinung sowieso nicht.


Fortsetzung folgt

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