Mittwoch, 23. April 2014

Von der gesunden Gesichtsfarbe - Teil 2/2

Nach besagtem Donnerstag folgte mit dem Freitag die erste Infusion. Ich war zeitig dort, so dass ich erfreulicherweise nicht warten musste. Dem (Haus)arzt (im Ruhestand) war nach Smalltalk und als Patientin die von ihm gepiekst werden muss war mir natürlich auch danach. Also ein wenig über das Wetter und die Feiertage lamentiert und auf gings. Um es kurz zu fassen: Er hat es nicht hinbekommen. Fünf Versuche unternahm er um irgendeine meiner Venen zu treffen. Pustekuchen. Ich sei halt einfach zu klein und zu dünn. Ja, gut, dachte ich mir. Und jetzt? In diesem Moment schaute der Krankenpfleger zur Tür hinein um sich zu vergewissern dass ich noch lebe. Mit dem Blick auf meine Arme schaute er den Arzt beinah entsetzt an und ermutigte ihn, dass er (der Pfleger) es doch versuchen könne... Gedacht, gesagt, getan und fertig war die Sache. Es soll ja Frauen geben die unter der Geburt ihrem Anästhesisten einen Heiratsantrag machen oder zumindest das Kind nach ihm benennen... kann ich verstehen. Selten war ich einem Pfleger so dankbar wie an diesem Morgen.
In den darauffolgenden Tagen verlief alles recht problemlos, da man mir empfahl den Zugang liegen zu lassen bis zur letzten Infusion. Vor allem auch mit dem Gedanken und Wissen dass der Freitagsarzt auch am Sonntag wieder Dienst hatte. Die Wirkung des Cortison setzte recht schnell ein und schon nach der 2. Infusion konnte ich deutlich besser laufen. Dafür waren die Nächte mehr oder minder nicht existent. Aber man muss ja auch Abstriche machen. Eine feine Sache ist allerdings dass ich eine recht gesund aussehende Gesichtsfarbe habe.

Den Heimaturlaub habe ich trotz aller Besserung vorzeitig abgebrochen, da man ja irgendwie doch nicht die nötige Ruhe hat wenn man sämtliche Großeltern, Schokohasen, Schokoeier, Tanten, Onkel, Kuchen, Erziehungskontra-Maßnahmen hat und der Informatiker ja auch irgendwie fehlt.
Also sind wir wieder zu Hause und zum ersten Mal seit einem Jahr kann ich das auch guten Gewissens sagen: Zu Hause!

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