Seit dieser Woche arbeite ich wieder. Es waren drei lange Wochen, die ich aber wirklich brauchte um halbwegs wieder auf dem Damm zu sein. Zwar ist noch nicht alles wieder "normal", aber das braucht Zeit. Von Mal zu Mal auch mehr davon.
Meine Klasse empfing mich mit Applaus. Da geht einem doch schon gewaltig das Herz auf. Auch die Kolleginnen umarmten mich und freuten sich. Schön. Auch der Chef zeigte sich erleichtert und froh dass ich wieder da bin. Natürlich auch weil damit (eigentlich) die Vertretungsplanerei ein Ende hat(te). Warum eigentlich? Weil die Kollegin, die mich die meiste Zeit vertrat indem unsere Parallelklassen zusammengelegt wurden, nun selbst erkrankt ist. Jetzt vertrete ich sie indem ich unsere Klassen gemeinsam unterrichte. Es gibt sicherlich ruhigere Einstiege aber es klappt schon. Muss es halt auch. Obwohl der Chef ein ordentlich schlechtes Gewissen hat mich direkt zu "verbraten". Zig Mal fragte er ob dieses Vorgehen auch wirklich in Ordnung sei. Was soll ich da sagen? Vorallem weil eine Alternativlösung nicht existent ist. Aber ich fürchte fast, dass ich selbst bei einer solchen nicht ablehnen würde. Soll heißen, dass ich mich in gewisser Weise verpflichtet fühle dem zuzustimmen. Warum? Zum einen weil ich ja auch vertreten wurde und zum andere weil ich mich dabei nicht wohl fühlen würde. Immernoch möchte ich möglichst gleich behandelt werden, selbst wenn es gesundheitlich schwierig ist. Bestes Beispiel heute vormittag: Aktuell machen Klasse 3 und 4 ein Fahrradtraining auf dem Schulparkplatz. Um dort hin zu gelangen müssen einige Treppenstufen erklommen werden. Da ich ja für beide Klassen 3 zuständig bin, durfte ich diese heute also mehrere Male nutzen. Am Ende kam ich kalkweiß und humpelnd ins Lehrerzimmer und meine Kolleginnen bekamen einen ordentlichen Schrecken. "Himmel, spinnst du eigentlich total? Warum sagst du nichts? Das geht doch so nicht."
Tja, warum sag ich nichts? Damit ich im Anschluss mindestens zwei Stunden brauche bis ich meine Beine wieder halbwegs normal spüre und einen "normalen" Gang habe? Schön blöd. Wäre ja auch nicht so, dass ich daran nicht schon vorher gedachte hatte. Aber mal sagen, dass ich Hilfe brauche. Herjeh.
"Jetzt trink mal was, setz dich hin und wir legen den Stundenplan so um, dass andere mit den Klassen runter gehen," meinten die Kolleginnen. Gesagt, getan. Ganz einfach. Vielleicht/hoffentlich lerne ich daraus ja, dass viele wirklich helfen wollen und können und ich einfach mal was sagen muss. Denn dass ich eben nicht gleich "belastbar" bin wie manch anderer sieht jetzt gerade sowieso jeder.
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