Montag, 17. Februar 2014

"Burtstag, swei Jahre alt Missy is", sprach der Mini Joda -Teil 2

Wie lange die OP dauerte weiß ich nicht. Lange kann es nicht gewesen sein. Recht schnell tauchten sowohl der Informatiker und das OP Team inklusive Chefarzt - ich läge ihm so am Herzen - im modisch angesagten Grün auf und walteten ihres Amtes. Das fröhliche Geplänkel bekam ich am Rande mit, zu beschäftigt war ich mit dem Wegpusten eines Tuchs was mir ständig vor die Nase fiel. Irgendwann freuten sich alle und noch bevor sie sagen konnten "Da ist SIE!", brüllte SIE auch schon. Sie wurde mir kurz gezeigt und war dann auch schon wieder weg. Noch so ein unwirklicher Moment. Der Informatiker wurde irgendwann geholt, er solle helfen. Und da war ich dann alleine, irgendwie. Angesehen von den grünen Männchen und Weibchen die weiterhin ihres Amtes walteten. Kind und Mann tauchten plötzlich auf und leisteten mir Gesellschaft während ich da so rumlag. Ich schaute halb erstaunt und halb erschöpft das kleine Köpfchen an was die Augen geschlossen hatte und scheinbar der Welt um sie herum bereits nach wenigen Minuten überdrüssig war. So einen Schlaf möchte ich ja auch mal haben, dachte ich mir damals. Um einen herum werkeln alle oder starren einen an, aber was soll's. Eigentlich eine beeindruckende und durchaus gesunde Lebenseinstellung. 
Später war ich dann auf der Station und neben mir im kleinen Mini Bettchen lag mein Würmchen. Wir waren mehr als sprachlos und ja, tatsächlich überwältigt. Zum nicht unerheblichen Teil war ich auch froh dass Missy endlich da war und es mir demnächst gesundheitlich nur noch besser gehen konnte. Das dieses im Endeffekt dann aber doch weitere zwei Cortisontherapien brauchte konnte ich nicht wissen. Rückblickend war das auch irgendwie egal, denn ich war zuversichtlich dass alles wieder gut werden würde und spätestens mit der Wiederaufnahme der damaligen Basistherapie alles alles alles wieder ins Lot kommt. Wie gedacht so geschehen. 
In der dritten Nacht im Krankenhaus stellte sich dann allerdings meine Grundzuversicht sehr in den Hintergrund, denn das Mädchen neben mir weinte und weinte, wollte sich nicht wirklich beruhigen. Dazu kam am nächsten Morgen der Zustand, dass meine Hormone meinten sie hätten es extrem eilig sich wieder auf normales Niveau einzupendeln... Zum ersten Mal seit 10 Monaten bekam ich ordentlich Muffensausen und fing an zu erahnen was da noch kommen würde.

Was da noch alles kam habe ich an anderen Stellen erzählt und irgendwann muss man ja auch mal einen Haken dran setzen können. Dieses Posting ist nicht nur eine Geschichte/ein Bericht sondern zum großen Teil auch eine Aufarbeitung, denn manches muss "raus". Die vergangen zwei Jahre waren die reinste Achterbahnfahrt und auch heute wissen weder der Informatiker noch ich wann es hierbei Loopings gibt und wann es etwas gemütlicher und ruhiger zugeht. Manchen Looping haben wir gut gemeistert, bei manchen sind wir fast aus der Bahn gefallen. Aber wie ich oben schrieb: Abhaken. Und was schließlich wirklich zählt ist dass wir immerhin noch in der Bahn sitzen. Alle drei. Danke...

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