Freitag, 14. März 2014

Und dann ist wieder alles da

Nach so ziemlich genau zwei Jahren Ruhe hat sie mich jetzt wieder voll im Griff, die blöde MS. Ich bin auch soweit dass ich sagen würde, es sind nicht nur Symptome die nach kurzem Ausruhen verschwinden. Leider nein. Es hat sich in den letzten Tagen langsam und vornehm angekündigt und nun zu einem feinen Schub entwickelt.
"Wie äußert es sich denn wenn ich fragen darf?", fragte mich mein liebster Berliner, der nächste Woche zu Besuch kommt und nachhakte weshalb ich krankgeschrieben sei. Es fing recht harmlos an und ich schenkte dem Ganzen auch kaum Beachtung, denn zu groß war der Trubel und die Aufregung um dem spontanen Kindergartenplatz für Missy. Hier und da wurde mir vermehrt schwindelig und Spaziergänge die sonst kaum ein Problem waren musste ich verkürzen und mich anschließend ausruhen. Wie eine alte Frau. Himmel. Seit den letzten Tagen bin ich zu kaum etwas zu gebrauchen. Trotzdem schiebe ich einen Neurologen-Termin vor mir her. Da würde ich dann ewig im Wartezimmer hocken und wahrscheinlich eine Ladung Kortison verdonnert bekommen. Will ich das? Eigentlich nicht. Eigentlich will ich es alleine schaffen können. Eigentlich will ich mich überhaupt nicht damit beschäftigen müssen. Das frustriert zu sehr, aber nicht einmal mehr ein paar Meter in der Stadt zu laufen ohne zu merken, dass die Beine jeden Moment weg knicken frustriert noch mehr. Und es macht noch mehr. Es macht mich wütend. Diese Wut, die man nirgendwo hin lenken kann weil sie zu nichts führt. Trotzdem ist es das was ich nie ablegen konnte. Ich bin mir auch nicht sicher ob sie mir lieber ist als Verzweiflung. Letztere ist oft kaum zu ertragen. Denn sie führt vor Augen dass man nun mal krank ist und nie gesund sein wird. Das ist doch wirklich alles ein riesengroßer Mist.

Später gehe ich mit Missy mal in den Vogelpark. Ablenkung soll gut gut tun.

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