Montag, 12. Mai 2014

Was macht eigentlich...

... das Heimweh?
Nichts. Nach meinem letzten Besuch in der Heimat kam ich ja mehr oder mehr entnervt zurück. War alles zu viel des Guten und irgendwann muss man auch mal auf die Notbremse treten. Bei mir in Form einer sehr überstürzten Abreise weil mir sonst der Rauch aus den Ohren gestiegen wäre. Warum? Kurz gesagt, weil man wohl eben ein Leben lang eine Tochter bleibt. Egal wie alt du bist und egal was du erreicht hast.
Vor einigen Tagen sprach ich mit einer Freundin über das "Zurückkehren" nach Marburg bzw. in die Heimat. Ich für meinen Teil bin mir momentan ziemlich sicher dass es kein Zurück mehr geben wird. Oder wie sie so schön meinte: "Es hatte seine Zeit". Selbstredend denke ich immer noch an die Zeit dort zurück. An die Marburger Zeit mehr und lieber als an mein Heimatdorf. Ich vermisse natürlich weiterhin das Schloss, die Stadt an sich, die Freunde. Hat man aber erst einmal die Vorzüge und Vorteile einer größeren Stadt erlebt, fällt es zunehmend schwerer diese aufzugeben. Obwohl ich sagen muss das Karlsruhe auch irgendwie nur ein Dorf ist und schlussendlich fein überschaubar.
"Aber die fehlenden Großeltern...!" meinen Manche. Stimmt schon und manchmal beneide ich Freundinnen, die die Kleinen einfach mal für ein paar Stunden nach beispielsweise nebenan bringen können. Dafür legen bei uns nur der Informatiker und ich die Regeln und Rituale fest. Hat auch seine Vorteile. Und die überwiegen in unserem Lebenskonzept.
Und Marburg... tja. Waren auch nicht nur tolle Zeiten. Hier sind diverse sehr schöne Freundschaften aus den unterschiedlichsten Gründen in die Brüche gegangen. Bei allen bedauere ich es, weiß aber nicht ob sie mit einer Entfernung von über 200 km noch Bestand hätten. So wie es halt passiert. man verliert sich aus den Augen und irgendwann aus dem Sinn. Unterschiedliche Interesse und Lebenswege kommen dann noch hinzu. Ich habe momentan beispielsweise fast ausschließlich Mamas um mich herum. Ich möchte sie auch nicht missen, trotzdem weiß ich nicht wann ich das letzte Mal ein längeres Gespräch mit jemandem hatte, der kein Kind hat. Den Lieblings-Berliner mal außen vor gelassen. Aber selbst er beteiligt sich rege an Gesprächen über Missy. Und Missy ist meiner Meinung auch ein wenig in ihn verliebt.
Ich solle mich halt nicht beschweren und es läge an mir selbst andere Menschen kennenzulernen, meint der Informatiker immer. Ja ja, antworte ich dann immer. Ich bin ja zufrieden mit meinen Menschen und mag sie auch nicht mehr missen.
Trotzdem habe ich heute mal einen Versuch gewagt eben Jene kennenzulernen. In der Musikschule... mit Missy...


Übrigens war während des ganzen Winters der einzelne Kranich auf dem Feld neben meines Fahrtweges. Ich bin so größenwahnsinnig zu vermuten dass er das extra für mich getan hat...

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