Mittwoch, 14. Januar 2015

"The Terrible Twos"

Diesen Artikel habe ich vor einigen Tagen gelesen und er traf vollends meinen Nerv. Denn genau DAS erleben wir momentan beinah täglich. Mal mehr und mal weniger ausgeprägt. Ich hatte diesen "Irrsinn" ja schon kürzlich hier angerissen...
Sicherlich liest sich alles immer auch irgendwie lustig, denn es wäre ein Armutszeugnis für mich und meinen Schreibstil, wenn alles nur so vor Jammern und Leiden triefen würde. Missy in real life ist zur Zeit allerdings alles andere als witzig. Hin und wieder ertappe ich mich beim Klammern an dem EINEN Gedanken: "Ganz bald ist diese Trotzhase rum. Schließlich wird sie bald 3 Jahre alt." Der Gedanke wird aber spätestens dann nicht mehr haltbar wenn sie mal wieder im Supermarkt tobt und schreit. Obwohl er gerade hier dringend angebracht wäre. Funktioniert aber nie bis gar nicht. Was hingegen prima funktioniert ist totales Chaos im Kopf. Also in meinem. Zu oft fühle ich mich in den letzten Wochen wie eine totale Irre, die nur noch stur und stoisch versucht ihr Kind irgendwie zu bändigen. Nach außen hin muss es wohl fast lustig aussehen. Ich glaube ich habe sogar einen neuen Blick entwickelt. Der dürfte etwas von diesen Irren aus entsprechenden Filmen haben. Sicherlich fahre ich mir zudem auch noch hektisch durch die Haare, was mein Außenbild dann perfekt passend erscheinen lassen dürfte. Gratulation Frau S., jetzt sind sie absolut plem plem.
"Frau S. du siehst aus als hättest du heute Nacht nicht geschlafen," schmeichelte mir heute morgen einer meiner Schüler. Treffer, versenkt, dachte ich. Recht hatte er. Zwar schlummert Missy Nachts wie gehabt ruhig und engelsgleich, aber die blanken Nerven schleichen sich auch in meine Nächte. Entsprechend sieht man (wohl) aus. Erfreulicherweise gewöhnt man sich bekanntlich ja an so einige (Mangel)Zustände. Gesund kann es trotzdem nicht sein.
"Ich bin echt fix und fertig," gestand ich vor einigen Abenden dem Informatiker, nachdem Missy erneut ein abendliches Bühnenprogramm zum besten gegeben hatte. Ich weiß nicht mehr was er erwiderte, es wird sich aber leider definitiv nicht um einen Masterplan für tobende Kleinkinder gehandelt haben.
So stehen wir also hier, der Informatiker und ich. Planlos. Versuchen uns mal mehr und mal weniger gegenseitig Kraft und Ansporn zu geben. Mal gelingt uns das eine, mal das andere nicht. Was das eine und das andere auch immer sein mögen. Im besten Fall gleicht man sich aus, schlecht ist immer wenn beide entnervt und angeschlagen sind. Dann fehlt etwas bzw. jemand. Nämlich der andere. Der Beste.


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