Dienstag, 6. Januar 2015

Was macht eigentlich... Missy?

Tja, wie beantwortet man diese Frage?
In der Regel schieße ich ja auf die an mich gewandte Frage "Wie gehts?" direkt ein "Gut" heraus. Zum einen weil selten das Gegenüber irgendetwas Anderes hören will und zum anderen weil ich im Zweifel so auch einer peinlich berührten Stille aus dem Weg gehen kann. Wie dem auch so, es geht hier jetzt nicht um mich.
Also? Sie wird "entschnullert" und "entwindelt". Beides längst überfällig, wobei bei Zweitem deutliche und erfreuliche Fortschritte auszumachen sind, sprich ein Ende ist in greifbarer Nähe. Ganz im Gegensatz zu Vorhaben/Plan Nr. 1. Missy hatte von Tag 1 an einen Schnuller und auch wenn manch einer ihn verteufelt, so hat er doch dafür gesorgt dass alle Beteiligten keinen oder nur minimal einen an der Klatsche bekommen haben während der 3 Monats Koliken und der damit verbundenen - freundlich ausgedrückt - Lautstärke. Zwar braucht sie ihn mittlerweile schon lange nur noch zum Schlafen aber irgendwann sollte dann aber doch mal der Zeitpunkt gekommen sein an dem er weg kommt, der Schnuller. Dachten wir uns schon eine Weile und ich konkreter vor ca. vier Wochen. Nachdem ich mich erst für eine sanfterer Abschiedsmethode entschlossen hatte und den ganzen Sermon mit Schnullerfee, Schnullerwolke und Geschenkchen angegangen war, wurde mir doch leider sehr schnell bewusst dass meine Missy nicht nur ein lautes Kind sondern auch ein Dickkopf ist. Soll heißen, ich könnte wahrscheinlich ewig und bis zu ihrem Abi warten bis sie freiwillig und ohne Geschrei den Schnuller hergibt. Jedes Zureden und Bestechen half nichts, also machte ich kurzen Prozess. Ab ins Bett und Schnuller weg. Die größtmögliche Entfernung zum "Brüll-Zentrum" gesucht, Musik an, Laptop an, auf die Uhr geschaut. Nach zwanzig Minuten war Ruhe. Uff. Tage zwei waren es acht Minuten, Tag drei nur noch fünf. Ab da ging es relativ problemlos. Dann kam Weihnachten... Weihnachten bedeutete Heimaturlaub, hieß andere Umgebung, hieß anderes Bett, hieß Großeltern. Heißt: Misserfolg. Zwar schlief sie weiterhin ohne Schnuller, allerdings mit einem Gebrüll das kaum auszuhalten war, hauptsächlich mittags. Entlastung für mich durch die Großeltern ging gegen Null weil es eben kaum jemanden zuzumuten war ein schreiendes und tobendes Kind ins Bett zu legen.
Jetzt sind wir wieder zu Hause und fangen bei Null an. Die Stimmung ist schlechter als schlecht und wenn ich geglaubt hatte, dass Missy mittlerweile den Trotz-Höhepunkt erreicht hat... haha. Zwar bin ich mir vollkommen im Klaren dass alles miteinander zusammen hängt: Der Urlaub, die Großeltern-Verwöhnung, der Schnuller, die KiGa Ferien und der Beginn der windelfreien Zeit. Trotzdem sägt es enorm an den Nerven und der Geduld. Es gibt eigentlich kaum noch einen Tag seitdem wir wieder hier sind an dem mir Abends nicht der Kopf dröhnt. Von der dauernden Lautstärke, den Trotzanfällen, den Diskussionen, den Verboten und meinem fehlenden Rückzugsort (wie und wo auch immer dieser zu finden ist). Wem jetzt auf der Zunge liegt: "Willkommen im Kleinkind-Alltag" dem komme hiermit eine Einladung zu Kaffee und Kuchen zu, möglichst an einem Sonntag, denn die sind unsere ganz persönlichen Highlight Tage.

Ja, alles geht vorbei. Irgendwann. Aber man muss auch mal sagen, dass dieses Irgendwann gerade ziemlich auf sich warten lässt.

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